Floh- und Zeckenstiche beim Hund – 15 Fakten, die Sie wissen sollten

Parasiten. Sie können Ihrem Hund sehr zu schaffen machen und sind lästige Plagegeister, deren Behandlung mit viel Arbeit verbunden sein kann. Doch glücklicherweise sind sie ein Problem, das Sie durchaus verhindern können.

Möglicherweise bemerken Sie Flohstiche bei Ihrem Hund erst, wenn er sich nicht mehr wohlfühlt, unruhig ist und sich mehr kratzt als sonst. Achten Sie darauf, ob er übermäßig den Kopf schüttelt, sich an den Ohren kratzt oder wiederholt an denselben Körperstellen leckt und darauf herumkaut. 

Einen Flohstich bei Ihrem Hund zu erkennen, ist nicht immer mit dem bloßen Auge möglich. Wenn Ihnen sein Verhalten jedoch verdächtig vorkommt, können Sie sein Fell mit einem Flohkamm nach Flohkot absuchen, der viel leichter zu finden ist.

Tatsächlich sind Flöhe für so winzige Lebewesen zu unglaublichen Leistungen fähig. Wussten Sie, dass ein Flohweibchen jeden Tag das 15-Fache seines eigenen Körpergewichts an Blut zu sich nimmt? 

Zecken sind ebenfalls blutsaugende Parasiten, verhalten sich aber ganz anders als Flöhe und können viele verschiedene Beschwerden auslösen. Erfahren Sie mehr über diese beiden Parasiten und wie Sie die Anzeichen von Flöhen und Zecken bei Ihrem Hund erkennen können.

Wie erkenne ich, ob mein Hund Flöhe oder Zecken hat? 

Flöhe und Zecken sind oft nur schwer zu entdecken. Sie sind nicht nur winzig, sondern Flöhe bewegen sich zum Beispiel auch sehr schnell und können sich leicht im Fell Ihres Hundes verstecken.

Die Suche nach Anzeichen von Flöhen, wie zum Beispiel Flohkot, ist deutlich einfacher.

Kämmen Sie mit einem Flohkamm das Fell Ihres Hundes und streichen Sie den Kamm über einem weißen Papier ab. Wenn Sie dabei schwarze Krümelchen finden, hat Ihr Hund Flöhe, auch wenn Sie die Plagegeister selbst nicht entdecken können.

Zecken- und Flohstiche lösen bei Ihrem Hund Juckreiz aus. Je eher Sie die Anzeichen erkennen, desto eher können Sie dafür sorgen, dass er behandelt wird:

Wenn Sie bei Ihrem Hund Anzeichen von Flöhen finden, sollten Sie sich nicht beunruhigen lassen. Obwohl Flöhe für Sie, Ihre Haustiere und Ihr Zuhause problematisch sind, können Sie einen Befall mit der richtigen Behandlung gegen Hundeparasiten in den Griff bekommen. Erkundigen Sie sich in Ihrer Tierarztpraxis, welche Flohbehandlung für Ihren Hund am besten geeignet ist, damit er sich bald wieder wohlfühlt.

Schon gewusst? 15 Fakten über Flöhe und Zecken beim Hund

Erfahren Sie mehr über Flöhe und Zecken bei Hunden, damit Sie sich gegen die winzigen blutsaugenden Parasiten wappnen und ihnen vorbeugen können.

1. Ihr Hund kann sich bei anderen Tieren mit Flöhen infizieren, bei Haustieren ebenso wie bei Wildtieren. Flöhe haben unglaublich starke Hinterbeine und können mühelos über kurze Distanzen von einem Tier zum anderen springen. Ein erwachsener Floh kann Sprünge machen, die etwa 150 Mal so hoch sind wie er selbst. Verglichen mit einem Menschen würde das bedeuten, dass er über ein sehr hohes Gebäude springen könnte.

2. Flöhe nisten sich schnell ein und vermehren sich: ein Flohweibchen legt in seinem Leben bis zu 2.000 Eier.1,4 Deshalb helfen vorbeugende Behandlungen dabei, Ihre Haustiere, Ihre Familie und Ihr Zuhause vor einem Befall zu schützen.

3. Ihr Hund kann als Folge des Flohbefalls andere Erkrankungen entwickeln, wie zum Beispiel Bandwürmer oder sogar eine Anämie.4 Darüber hinaus kann er unter starkem Juckreiz leiden, was für ihn und für Sie sehr belastend sein kann. Ein Flohstich kann beim Hund eine allergische Reaktion hervorrufen, wenn er dafür anfällig ist.4

4. Wenn Flöhe in Ihr Zuhause gelangen, können sie alle Tiere befallen, die dort leben. Vielleicht bringen Sie sie versehentlich mit Ihrer Kleidung oder Ihren Schuhen ins Haus, oder sie werden von freilebenden Mäusen oder anderen kleinen Lebewesen eingeschleppt. Deshalb sollten alle Haustiere in Ihrem Umfeld eine angemessene vorbeugende Behandlung erhalten, auch wenn sie keine Freigänger sind.

5. Nach einem Besuch bei einem Hundesalon oder dem Aufenthalt in einer Hundepension entdecken Sie vielleicht Flohstiche bei Ihrem Hund. Flöhe entwickeln sich in Umgebungen mit vielen Haustieren besonders gut, wenn diese nicht gründlich kontrolliert werden. Erkundigen Sie sich bei diesen Einrichtungen nach den Vorkehrungen zur Flohbekämpfung und bringen Sie Ihren Hund nicht dorthin, wenn Sie mit den Antworten nicht zufrieden sind. 

6. Flöhe überleben bei warmem, feuchtem Wetter auch im Freien. Das kann in Ihrem Garten oder an anderen schattigen Orten sein. Flöhe müssen nicht regelmäßig fressen, um zu überleben – sie können bis zu 100 Tage ohne Blut auskommen.

7. Die Anzeichen eines Zeckenstichs beim Hund ähneln zum Teil denen eines Flohstichs. Hunde, die von Zecken befallen sind, können ebenfalls unter einem Juckreiz leiden und immer wieder dieselben Körperstellen kratzen oder lecken, auch wenn dies seltener vorkommt als bei Flöhen. Zecken übertragen allerdings Krankheiten (mehr dazu unter Punkt 11), die Fieber, Lethargie, Appetitlosigkeit und Depression verursachen können. Diese Anzeichen können tage- und wochenlang anhalten.

8. Sowohl Flöhe als auch Zecken sind sogenannte Ektoparasiten, die ihren Wirt äußerlich befallen. Sie durchlaufen ihren Lebenszyklus also außerhalb des Körpers Ihres Haustieres, im Gegensatz zu internen Parasiten, wie zum Beispiel Würmern.

9. Zecken gehören zur Familie der Spinnentiere, den sogenannten Arachniden.3 Obwohl sie auch Blut saugen, sind sie daher enger mit Skorpionen als mit Flöhen oder anderen Insekten verwandt.

10. Flöhe durchlaufen vier Lebensstadien: Das Flohweibchen legt ein Ei, das sich zu einer kleinen Larve entwickelt. Diese verpuppt sich, bevor sie als erwachsener Floh schlüpft, der sich fortpflanzen kann. Wenn Sie also einen oder zwei erwachsene Flöhe entdecken, ist es sehr wahrscheinlich, dass es weitere gibt – nicht nur auf Ihrem Haustier, sondern auch in Ihrem Zuhause, in Ihrem Auto, in Ihren Polstermöbeln oder in Ihren Teppichen. Nur 5 % der Flöhe eines Befalls sind tatsächlich erwachsene Tiere, die auf Ihrem Hund oder Ihrer Katze leben.2

11. Es gibt fast 900 Arten von Zecken.3 Einige dieser Arten übertragen schwerwiegende Erkrankungen wie zum Beispiel Babesiose, Anaplasmose, Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).  Informieren Sie sich in Ihrer Tierarztpraxis, welche Krankheiten in Ihrer Region besonders häufig vorkommen. 

12. Zecken übertragen nicht während ihres gesamten Lebenszyklus Krankheiten. Sie nehmen sie über das Blut von Tieren auf und geben sie dann an den unglücklichen Wirt weiter, der ihnen als nächste Mahlzeit dient.

13. Zecken ernähren sich ausschließlich von Blut. Zu ihren bevorzugten Mahlzeiten gehören Menschen, Reptilien und Säugetiere, einschließlich Wild- und Haustiere.

14. Zecken sind beim Hund oft schwer zu erkennen, besonders wenn er ein dunkles Fell hat. Sie sind nur ein winziger Fleck, der größer wird, wenn sich die Zecke vollgesogen hat. Um festzustellen, ob Ihr Hund eine Zeckenbehandlung braucht, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Vielleicht entdecken Sie selbst eine Zecke oder Ihr Haustier zeigt wie oben beschrieben Juckreiz und Lethargie. Wenn dies der Fall ist, sollten Sie mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin sprechen, denn es ist wichtig, dass Ihr Hund untersucht wird.

15. In den warmen Monaten kümmern wir uns zwar gewissenhaft um die Floh- und Zeckenbehandlung unserer Hunde, aber im Winter vergessen wir sie oft. Dabei ist es wichtig, die vorbeugenden Behandlungen das ganze Jahr über durchzuführen, um die oben erwähnten Probleme mit Parasiten zu vermeiden: Durch den Klimawandel und warm geheizte Räume treten Flöhe das ganze Jahr über auf. Außerdem erleben wir eine erhöhte Zeckenaktivität bis in den späten Winter hinein, die im Frühjahr eher beginnt.5

Flohbehandlung bei Hunden

Auch wenn jedes Haustier hin und wieder Flöhe hat, kann sich diese Situation, wie Sie jetzt wissen, leicht zu einem Befall Ihres Heims ausweiten. Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin kann Ihnen eine wirksame Floh- und Zeckenbehandlung sowohl für Ihren Hund als auch für Ihr Zuhause verschreiben.

Wie Sie die Flöhe aus der Wohnung bekommen

Da 95 % der Flöhe in der Umgebung Ihres Hundes auftreten, müssen Sie Ihr Zuhause unbedingt mitbehandeln, um Ihre Wohnung flohfrei zu bekommen und einen erneuten Befall zu vermeiden.

Saugen Sie zunächst alle Teppiche und Bodenbeläge gründlich ab, auch die Hartböden. Danach sollten Sie den Staubsaugerbeutel mitsamt Inhalt in einem Plastikbeutel verschließen und sicher außerhalb Ihrer Wohnung entsorgen.   

Auch das Hundebett muss gereinigt werden. Waschen Sie es in der Waschmaschine bei der höchstmöglichen Temperatur – mindestens bei 60 °C. Möglicherweise ist es einfacher, in den Waschsalon zu gehen und es in den großen Maschinen dort zu waschen und zu trocknen. Wenn sich das Hundebett nicht auf diese Weise waschen und trocknen lässt, müssen Sie es ersetzen. 

Wenn Sie alles gereinigt und abgesaugt haben, sollten Sie ein Flohmittel anwenden. Dabei handelt es sich in der Regel um ein Insektizidspray, das aktive Flöhe und unausgereifte Flohstadien abtötet und einen erneuten Befall verhindert. Sie erhalten dieses Spray bei Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin.

Haben Sie beobachtet, dass sich Ihr Hund mehr kratzt als sonst? Versuchen Sie, anhand der Informationen in diesem Blog, Ihren Hund nach Flöhen und Zecken abzusuchen. Wenn Sie nicht glauben, dass Parasiten hinter dem Juckreiz stecken, machen Sie unseren Online-Test, um herauszufinden, ob Sie einen Termin in Ihrer Tierarztpraxis für Ihren Hund vereinbaren sollten.


1: Fleas | ESCCAP UK & Ireland
2: Halos, L., Beugnet, F., Cardoso, L., Farkas, R., Franc, M., Guillot, J., Pfister, K., Wall, R. (2014) Flea control failure? Myths and realities, Trends in Parasitology, Volume 30, Issue 5, pp.228-233
3: Guglielmone, A.A., 1,8, Robbins, R.G., Apanaskevich, D.A., Petney, T.N., Estrada-Peñez, A., Horak, I.G., Shao, R., Braker, S.C. (2010) The Argasidae, Ixodidae and Nuttalliellidae (Acari: Ixodida) of the world: a list of valid species names, Zootaxa 2528: 1–28
4: Fleas Pet Owner Info Sheet.docx (esccap.org)
5: CLIMATE CHANGE INCREASES THE NUMBER AND GEOGRAPHIC RANGE OF DISEASE-CARRYING INSECTS AND TICKS (cdc.gov)